Wasserstoff ist „incredible dumb“ vs. Wasserstoff ist wichtig!
Wat denn nu?
Je nach Geschäftsmodell hört man ja viele konträren Aussagen zum Thema Brennstoffzelle und Wasserstoff.
• Ziemlich dämlich, gefährlich und ineffizient sagen die einen (z. B. Elon Musk , warum wohl?), zukunftsträchtig sagen die anderen.
• Airbus-Chef Guillaume Faury hält für die umweltfreundlicheren Jets der Zukunft den Wasserstoffantrieb für realistisch umsetzbar.
• VW hat sich komplett gegen Wasserstoff entschieden
• Bosch investiert einen 3-stelligen Millionenbetrag in Heiztechnologie mit.
Wat denn nu? Brennstoffzelle oder Wasserstoff?
Eine Frau, die in der Lage ist aus mehreren Blickwinkeln zu schauen, ist Prof. Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftwaise). Sie leitet den Lehrstuhl für VWL an der Friedrich-Alexander-Uni in Erlangen-Nürnberg und … sie ist Expertin für Wasserstoff. Kennt also die Zusammenhänge: Ökonomisch, geopolitisch und strategisch!
Eine Technologie wird die Dekarbonisierung nicht allein stemmen können
Sie sieht Anwendungsbereiche für Wasserstoff in vielen Bereichen parallel, z.B. Wärmeerzeugung, Mobilität, Industrie … In den Bereichen, in denen man nicht direkt elektrifizieren kann, wo Batterien nicht funktionieren oder es sehr umständlich wäre, muss man das indirekt machen, eben mit der Erzeugung von Wasserstoff.
Dass sich Unternehmen auf eine bestimmte Technologie stürzen, ist unternehmensstrategisch ggf. sinnvoll, das muss jedoch nicht für die ganze Volkswirtschaft gelten.
Aber was ist mit den Kritiken gegen Wasserstoff?
Erinnert mich irgendwie an das Delirium furiosum im 19. Jahrhundert – eine Gehirnerkrankung, die Reisende befallen würde, würde die neu eingeführte Bahntechnik die 30 km/h-Grenze überschreiten. Niedlich oder?
Leicht brennbar?
Es ist beherrschbar und man hat es absolut im Griff, versichert Grimm. Im Übrigen, wir fühlen uns in unseren Autos doch auch sicher, obwohl Benzin brennbar ist, 😉
Herstellung stromintensiv und ineffizienter, als die verwendete Energie direkt zu verbrauchen?
Aber Wasserstoff ist lagerbar – und das in großen Mengen –, transportierbar und kann dann genutzt werden, wenn man ihn braucht. Wasserstoff könnte daher u.a. sehr gut in der Industrie (z.B. Chemie) und im Schwertransport oder auch in der Schifffahrt Verwendung finden.
Endlich ohne schlechtes Gewissen in diesen Massen-Mensch-Haltungskolossen kleine Hafenstädte überfluten! (Scherz)
Entweder ganz oder gar nicht ... dann doch lieber später?
Also auch „grauen“ Wasserstoff (hergestellt aus fossilen Brennstoffen) zu nutzen, bis der „grüne“ Wasserstoff in den erforderlichen Mengen verfügbar ist. Sollte man mit dem Umbau der Infrastruktur erst anfangen, wenn alles auf „grün“ steht, verliere man viel Zeit und verspiele kostbares Knowhow.
Wo wird „grüner Wasserstoff am besten und effektivsten hergestellt? Da wo es lange warm ist! Südamerika, Afrika, Australien. Hier wird der Wasserstoff auch deutlich effizienter erzeugt (ca. 6.000-7.000 Vollaststunden i. Vgl. zu z. B. 3.500 in Deutschland). Transportketten sind in Vorbereitung. Perspektivisch ist die Verfügbarkeit von großen Mengen Wasserstoff also nicht das Problem.
Und irgendwie klingt es für mich sympathischer, von diesen Ländern abhängig zu sein (oder man könnte vielleicht auch sagen „diese mal nicht auszubeuten“), als von einigen etablierten erdöl- und gasfördernden Ländern heute. 70 % unserer fossilen Energieträger importieren wir ja bereits heute aus anderen Ländern. Das wird also bleiben, nur halt aus anderen Bezugsquellen, so die Prognose von Prof. Grimm.
Und warum macht auch „blauer“ Wasserstoff Sinn (Gas)?
Und by the way. Deutschland kann sein Knowhow bei der Erzeugung von Wasserstoff sowie die Kompetenz beim Umbau exportieren. Das Land der Dichter und Denker (Techniker) kann hier dann auch mal was „machen“.
Also ich habe in dem Podcast viel gelernt.
Hier die Kurzversion aus Steingarts Morning Briefing.
Und auch die kostenpflichtige Version für „pioneers“.
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